Scheinbar bin ich heute Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden, mein Tag begann einfach mit schlechter Laune, so richtig fiese schlechte Laune bei der nichts hilft, außer…
Natürlich gibt es auch hier diese Situationen, in denen nichts aber auch gar nichts klappen will, Momente in denen ich bedrückt und niedergeschlagen bin. Es gab auch schon Momente in denen ich mich gefragt habe,“ was machst du hier eigentlich“, ich schleppe Wasser um mit der Hand Wäsche zu waschen, in Deutschland muss ich alles nur in die Maschine stopfen und gut. Während der Fisch im Eisfach langsam zu schmelzen beginnt, warte ich wieder mal auf Strom, der meist täglich ausfällt. Schon wieder habe ich im Shop das falsche Mehl gekauft, weil mein Suaheli immer noch so schlecht ist und nach wie vor, meinen einige Verkäufer, auf dem Markt, ich könnte als Mzungu mehr bezahlen als üblich ist. Und überhaupt hab ich immer noch keinen passenden Friseur gefunden, der mit meinen Haaren zu Recht kommen könnte. Es gibt also diese Tage wo nichts richtig erscheint und ich maulig und schlecht gelaunt auf der Veranda sitze, um vor mich hin zu schmollen. Und dann kommt einer vorbei und schenkt mir ein Lächeln, es ist dieses besondere Lächeln, ein Lächeln das direkt aus dem Herzen kommt, so echt, so ansteckend, so unvergleichlich. Ich bin überzeugt, dieses Lächeln findet man nur hier in Tansania, vielleicht auch in ganz Ostafrika. Dieser besondere Optimismus und die Lebensfreude die manchmal schier überwältigend sind, und das in Situationen in denen wir Europäer schon längst den Kopf in den Sand gesteckt hätten. Das ist einer der Gründe warum ich mich sofort in dieses Land verliebt habe. Bekomme ich dieses Lächeln geschenkt, verfliegt meine schlechte Laune meist sofort, rückt das meiste wieder ins richtige Licht. Es kommt von einem Motorradfahrer der mich fragt, ob ich mit fahren will und auch mit einem Nein einverstanden ist. Es kommt von den Nachbarn die am Haus vorbei kommen und einfach so Lachen. Es kommt von der Verkäuferin auf dem Markt, die sich freut, dass ich bei ihr die Tomaten kaufe. Ich weiß nicht vorher dieses Lächeln kommt, die Menschen haben es hier, oft so viel schwerer als in Europa. Wann haben wir in Europa verlernt so zu lächeln, oder konnten wir das nie. Doch wir konnten auch so unbeschwert lachen, das weiß ich, wenn ich an das Lachen der Kinder in Deutschland denke, das genauso unbeschwert ist, wie das Lachen der tansanischen Kinder. Aber irgendetwas läuft gänzlich anderes, so dass wir es als Erwachsene in Deutschland verlernen. Nun ist es nicht so, dass alle Menschen permanent grinsend durch die Gegend laufen. Und es gibt sie auch hier, die ewig mürrischen. Eine meiner Nachbarinnen habe ich noch nie lächeln gesehen. Aber diese besondere Fröhlich und Herzlichkeit überwiegt einfach.
An den Tagen, an denen ich mit dem falschen Fuß aufgestanden bin und mich diese fiese schlechte Laune erwischt hat, bei der nichts hilft, außer dem ganz speziellen Lachen, besonders von meinem Mann, dann weiß ich, warum ich hier bin.
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Dorothea Weckmann-PIper (Dienstag, 22 Mai 2018 17:53)
Hallo Elske,
Was Du schreibst, ist berührend schön.....
Alles Gute und ganz liebe Grüße, Dorothea
Traudl (Dienstag, 22 Mai 2018 19:58)
Ich hoffe und wünsche Dir, daß dieses Lächeln Dich immer begleiten wird!
Ulla Holbein (Dienstag, 22 Mai 2018 20:28)
Moin Elske,
wieder so berührender Bericht!...
Und schön, dass dir dieses spezielle Lächeln die gute Laune (wenn du mal wieder ganz down bist) zurück bringt!...
Ich wünsche dir nach wie vor alles Glück dieser Erde!!!...
Dir/euch liebe Grüße Ulla
Nic (Sonntag, 17 Juni 2018 23:08)
Ich gönne und wünsche Dir jedes einzelne Lächeln :)
Lass es in Dein HErz hinein und lasse s dort weiterstrahlen.
Ich freue mich SO sehr für Dich!!!
Alles LIebe N!c
Ulli Drews (Dienstag, 07 August 2018 16:25)
Ein Lächeln ist eine Herzens u. Seelennahrung. Davon kann man eigentlich nie genug bekommen. Damit du nicht "verhungerst" lächle ich dir mal gedanklich ganz herzlich und ganz lange zu!
Ulli